Geschichte

Die MJC kann in vielerlei Hinsicht auf eine lange Tradition zurückblicken. Das Gebäude findet bereits im Jahr 1283 zum ersten Mal Erwähnung. 1454 wird es Stadtrefugium der vor den Toren Triers liegenden Abtei St. Marien, daher auch der Name „Mergener Hof“ ( Marien = Mergen). Während der Säkularisation unter Napoleon kam die Hofanlage in Privatbesitz.

Die Jesuiten gründeten 1576 in Trier eine Marianische Congregation (MC), mit dem Ziel, durch religiöse Übungen jungen Männern eine christliche Prägung zu vermitteln.

1617 zweigte sich wegen wachsender Mitgliederzahlen eine Handwerkergenossenschaft („Sodalität“) von der Kongregation ab. Die Aufhebung der Gesellschaft Jesu 1773 und ihres erneuten Verbotes im Kulturkampf unter Bismarck überstand die MJC trotz vieler Schwierigkeiten.

Ein reger Zulauf an Jugendlichen, die sich von den geistlichen und weltlichen Bildungsaufgaben sowie dem kameradschaftlichen Zusammenhalt angesprochen fühlten, führte u.a. 1919 zur Neugründung einer Jesuitenniederlassung in Trier. Die Auflösung und Vermögenseinziehung des Vereins unter den Nationalsozialisten 1937 unterbrachen diesen Bildungsauftrag.

Nach dem Krieg wurde das Gebäude vornehmlich vom Bistum genutzt, bis in den 60er Jahren die Jesuiten mit verschiedenen Gruppen das Haus wieder füllten. Aufgrund der starken Zunahme an Mitgliedern wurden Um- und Ausbaumaßnahmen beschlossen, die nach ihrem Abschluss 1969 mit der Einweihung des Mergener Hofes als Jugendzentrum und „Haus der offenen Tür“ in einem um Koedukation und offene Angebote erweiterten Konzept innerhalb der Kinder- und Jugendarbeit, auch entsprechende räumliche Möglichkeiten bot.

Während einer Phase des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit wurde der Sport integriert, bis 1953 der Verein neu gegründet wurde. In den 60er Jahren entstand mit der Konzepterweiterung um die Offene Arbeit und die Aufnahme von Mädchen unsere Jugendarbeit mit christlichem Hintergrund, wie sie bis heute besteht. 1971 wurde der Vereinsname in „Mergener Hof e. V. (MJC von 1617) zu Trier“ geändert. 1976 wurde das Angebot des Mergener Hof mit der Einrichtung einer Beratungsstelle für junge Arbeitslose bereichert. Seit dem Frühjahr 2007 ist diese Einrichtung wieder räumlich an ihre Wurzel zurück gekehrt und im Gebäude des Jugendzentrums beheimatet. Nach 375 Jahren schieden die Jesuiten 1992 aus der Jugendarbeit aus und hinterließen als drei Säulen des zukünftigen Arbeitens: Gruppenarbeit, Sport und Offene Arbeit.

 

Gruppenarbeit – Sport – Offene Arbeit

Das Leitbild, welches nach einem jahrelangen Entstehungsprozess im Jahr 1998 verabschiedet wurde, beruft sich ausdrücklich auf die ursprüngliche von den Jesuiten angestrebte Verbindung zwischen Bildungsangeboten für junge Menschen und christlicher Orientierung.

Die Verbindung mit dem Sport wurde ausdrücklich als motivierende Chance des Zugangs und der Prägung des jungen Menschen gesehen und in den ganzheitlichen Bildungsauftrag integriert.

In der Nach-68er-Zeit wurde das Konzept erweitert und den Anforderungen der veränderten gesellschaftspolitischen Strukturen angepasst. Es entstand das „Haus der Offenen Tür“ mit seinen vielfältigen Möglichkeiten.

Bei aller Eigenständigkeit der drei Säulen der MJC ist es bis heute das Bestreben, gerade in der Verbindung aller Fachbereiche, das besondere Profil der MJC zu bewahren und zu pflegen.

In allen Bereichen sind wir daran orientiert, das ursprüngliche Konzept der Werteorientierung junger Menschen in die Moderne hinein zu tragen, in der beständigen Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Realitäten zu überprüfen und durch diese Kontinuität die Verbindung von Tradition und Innovation lebendig zu gestalten.